Das Projekt „MEIN KÖRPER GEHÖRT MIR“ ist ein theaterpädagogisches Programm

des österreichischen Zentrums für Kriminalprävention.

 Für die Volksschulen Forstau und Untertauern startete das Projekt am 16. März 2017 mit einem Eltern- und Lehrerabend.

Nach einer kurzen Einführung in die Thematik des sexuellen Missbrauchs durch Dr. Reinhard Huber vom Lions Club St. Johann wurden die drei Teile des Stückes „Mein Körper gehört mir“ durch das theaterpädagogische Team, Frau Gerlinde Roidinger und Herrn Johannes Minichmair, vorgeführt. Das interaktive, mehrteilige Stück soll dem sexuellen Missbrauch an Kindern präventiv entgegentreten. Ziel dieses dreiwöchigen Projektes ist es, die Kinder in ihrem Wissen zu stärken, dass ihr Körper ihr persönliches Eigentum ist. Er gehört ihnen und nur sie wissen, wie ihr Körper fühlt.

Die Eltern wurden an diesem Abend darauf aufmerksam gemacht,

wie wichtig eine präventive Erziehung für Sicherheit und Gesundheit ist.

Im Anschluss an das Stück stand das theaterpädagogische Team für Fragen und Diskussion zur Verfügung.

Die Kosten für dieses Projekt übernimmt zur Gänze der LIONS CLUB St. Johann.

DANKE

17. März 2017: Teil 1

Am Freitag, den 17. März 2017 fand für alle SchülerInnen der erste Teil des interaktiven Theaters „Mein Körper gehört mir“ statt. Nach einem kurzen Kennenlernen lernten die Kinder die erste Strophe des Körper-Liedes.

In drei Theaterstücken wurde an das Thema des sexuellen Missbrauchs herangeführt:

  • Szene 1: Haare kämmen (Ja-Gefühl / Nein-Gefühl)
  • Szene 2: Spiel im Bus – ein fremder Jugendlicher legt einem Mädchen die Hand auf die Schulter
  • Szene 3: Nachbar gibt Tennistipps und greift dem Buben dabei auf den Po.

Die Schülerinnen und Schüler lernten Lösungen, um ihr Selbstvertrauen zu stärken und Situationen besser einschätzen zu können. Der eigene Körper soll als etwas Wertvolles betrachtet werden. Der Schwerpunkt dieser Einheit war der Begriff des Ja- und Nein-Gefühls. Dieses Gefühl ist die innere Stimme oder das Bauchgefühl, die oder das uns sagt, ob wir etwas gut finden bzw. wollen oder nicht.

31. März 2017: 2. Teil

Nach einem kurzen Rückblick auf die letzte Einheit, wurde gemeinsam die 1. und 2. Strophe des Körper-Liedes gesungen.

Im Anschluss wurden wieder drei Situationen aus gezeigt und besprochen:

  • Szene 1: Mädchen trifft mit Ball ein Auto eines Mannes, der sich dann als Exhibitionist zeigt (Schuldfrage, kindgerechte Erklärung des sexuellen Missbrauchs)
  • Szene 2: Mädchen hat in einem Chatroom einen Buben – so glaubt es zumindest – kennengelernt und trifft sich allein im Park mit ihm (es stellt sich heraus, dass der Bub ein Mann ist) und gerät so durch diesen Mann in Gefahr (Schuldfrage, die drei Fragen für Fremde)
  • Szene 3: Der neue Nachbar (Wiederholung der drei Fragen für Fremde)

Durch die gezeigten (alltägliche) Situationen, entdeckten die Kinder, was unter sexueller Misshandlung durch Fremde zu verstehen ist.

Der Schwerpunkt dieser Einheit waren die drei Fragen:

– Habe ich ein Ja-Gefühl?

– Weiß jemand wo ich bin?

– Bekomme ich Hilfe, wenn ich sie brauche?

6. April 2017: 3. Teil

In der dritten und letzten Einheit wurden zu Beginn die drei Szenen der letzten Woche von den SchülerInnen nacherzählt. Insbesonders wurden die „Drei Fragen“ ins Gedächtnis gerufen und die „Schuldfrage“ geklärt. Danach sangen die Schauspieler gemeinsam mit den Kindern alle drei Strophen des „Körper Liedes“.

 

Der letzte Teil handelte vom Missbrauch durch Familienmitglieder, dazu schlüpften die Schauspieler in die Rolle zweier missbrauchter Kinder,. Diese erzählten von ihren Problemen.

  • Monolog – Kurzbeschreibung der Probleme eines Buben der sexuell missbraucht wird.
  • Szene 1: Kind erzählt der Mutter den Missbrauch – doch die hört nicht zu und hält die Erzählung für eine Einbildung.
  • Szene 2: Kind erzählt dem Trainer davon, dass der Bruder es nicht in Ruh lässt – der gibt dem Kind nur den Rat, sich auf Fußball zu konzentrieren und dann würde alles wieder gut.
  • Szene 3: Kind erzählt der Lehrerin den Missbrauch – die hört zu und hilft insofern, als sie dem Kind glaubt und vorschlägt gemeinsam mit Fachleuten darüber zu sprechen.
  • Abschluss: Lied – alle drei Strophen

Der Hintergrund der gezeigten Szenen basierte darauf, dass ein Kind durchschnittlich neunmal um Hilfe bitten muss, bis es diese bekommt.

Im Anschluss an die letzte Szene wurde den Schülerinnen und Schülern die Nummer Rat auf Draht „147“ vorgestellt.

Auch wenn die letzte Einheit eine große Problemsteigerung und Ernsthaftigkeit mit sich brachte, waren die Schülerinnen und Schüler sehr interessiert und brachten gute Ideen zur Problemlösung ein.